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Einsatzbericht



074 - Sa, 06.11.2021 - Hilfeleistung 3: Person in Zwangslage, B 31a
Technische Hilfe Menschenrettung

Datum Sa, 06.11.2021
Einsatzzeit 11:48 Uhr
Einsatzdauer 02:13 Std.
Fahrzeuge March: Einsatzleitwagen ELW1 (March 1/11)
March: Löschfahrzeug LF 16/12 (March 1/44)
March: Löschfahrzeug LF 8/6 (March 1/42)
March: Gerätewagen Logistik GW-L (March 1/74)


Nach Frontalzusammenstoß mehrere Verletzte. Eine Person eingeklemmt

Gegen 11.45 Uhr war ein 49-jähriger PKW-Fahrer von March kommend mit seinem weißen BMW X3 auf der Landesstraße L 187 unterwegs und wollte auf die B 31a in Richtung Freiburg abbiegen. Direkt an der Ausfahrt March-West prallte der BMW aus noch ungeklärter Ursache mit einen grauen SEAT zusammen, welcher von Freiburg kommend in Richtung Gottenheim unterwegs war. Bei dem Unfall krachte der SEAT frontal und nahezu ungebremst in die Fahrerseite des BMW. Dabei wurden beide Fahrer schwerst verletzt. Der 44-jährige SEAT-Fahrer, der alleine in seinem PKW unterwegs war, schwebte zum Unfallzeitpunkt in Lebensgefahr. Der Fahrer des BMW war in seinem Fahrzeug eingeklemmt. Außerdem saßen im BMW auf der Rückbank noch zwei Kinder, die jeweils leichte Verletzungen erlitten und das Fahrzeug ohne Hilfsmittel verlassen konnten. Die Unfallstelle imponierte mit einem Trümmerfeld welches sich auf einer Länge von mehr als 100 Metern verteilte. Der Aufprall der beiden Fahrzeuge war so heftig, dass der Fußraum des BMW auf ein Minimum zusammen gequetscht wurde. Zeugen des Unfalls wählten den Notruf, der für die Wehren aus March und Umkirch je einen Gesamtwehralarm (sogenannter IKZ-Alarm) nach sich zog.

Wenige Minuten nach der Alarmierung der Feuerwehr war die Umkircher Wehr mit dem ersten Fahrzeug an der Unfallstelle eingetroffen, der Einsatzleitwagen der Feuerwehr March traf kurz darauf vor Ort ein. Bereits vor der Feuerwehr war der Rettungsdienst mit einem ersten Rettungswagen (RTW) eingetroffen und übernahm die allererste Versorgung. Im Anflug waren die Rettungshubschrauber "LIONS 1" aus dem schweizerischen Aargau (der zufällig frei im Raum Breisgau unterwegs gewesen sein dürfte) sowie "CHRISTOPH 54" aus Freiburg, die beide anwesenden Notärzte an die Unfallstelle brachten. Neben weiteren Einsatzfahrzeugen von Feuerwehr und Polizei waren noch zwei weitere RTW zur Unfallstelle unterwegs -- vor Ort befand sich ein Großaufgebot an Kräften.

Die Feuerwehr Umkirch fuhr ans Ende der Einsatzstelle, übernahm die Betreuung des BMW, bereitete die Befreiung des Fahrers vor und schaffte zunächst für den Notarzt einen Zugang. Der Fahrer des SEAT wurde durch die Besatzung eines RTW, sowie von LIONS 1 aus dem Fahrzeug befreit und umgehend versorgt. Die beiden leicht verletzten Kinder (5 und 11 Jahre alt) wurden von der dritten RTW-Besatzung betreut und versorgt. Die Marcher Wehr sicherte den SEAT (gegen Brand sowie auslaufende Betriebsstoffe) und baute sämtliches Material zur Technischen Hilfeleistung auf. Außerdem richtete sie an der L 187 in Richtung B 31a, kurz vor der Dreisam, eine Vollsperrung ein. Die Vollsperrungen auf der B 31 a wurden durch die Polizei vorgenommen.

Derweil gestaltete sich die Befreiung des BMW-Fahrers als problematisch, denn die Deformierung des massiven Fahrzeugs im Bereich des Fußraums war enorm und sorgte für Verzögerungen im Einsatzverlauf. An eine schnelle Rettung des Fahrers war nicht zu denken. Die Feuerwehr March, die mit dem SEAT praktisch keine Arbeit mehr hatte, verlegte ihre Maßnahmen nun ebenso an den BMW und unterstützte die Kameraden aus Umkirch, in dem das Dach geöffnet wurde. Gleichzeitig vergrößerte die Wehr aus Umkirch mit hydraulischen Stempeln den Fußraum unter der Lenksäule. Dadurch gelang es dann dem Notarzt am Ende die Beine des Fahrers aus dem extremst engen Fußraum herauszuholen. Kurz darauf konnte der Fahrer befreit und an den Rettungsdienst übergeben werden. Trotz fieberhaftem Arbeiten unter Hochdruck gelang die Rettung schließlich erst um 12:59 Uhr. Zuvor bereits wurde die eingeklemmte Person freilich vom Notarzt-Team medikamentös versorgt.

Die anwesende Verkehrspolizei hat den Unfall zu Protokoll genommen. An den Fahrzeugen entstand Totalschaden in nicht bekannter Höhe. Eine Spezialfirma musste die Unfallstelle, die sich über gut 100 Meter erstreckte, gründlich reinigen, da erhebliche Mengen Betriebsstoffe ausliefen. Zwei Abschleppwagen nahmen im weiteren Verlauf die Unfall-Wracks auf. Die B 31a war wegen den Bergungs- und Reinigungsarbeiten sowie den notwendigen dokumentarischen Maßnahmen der Verkehrspolizei (aufgrund der später bekannt gewordenen Lebensgefahr des SEAT-Fahrers) bis 16.00 Uhr in beide Richtungen voll gesperrt, es kam zu erheblichen Behinderungen.

An der Einsatzstelle wurden eingesetzt:
Feuerwehr March: 20 Kräfte, 4 Fahrzeuge
Feuerwehr Umkirch: 12 Kräfte, 3 Fahrzeuge
Rettungsdienst und DRK-Ortsverein: 10 Kräfte, 5 Fahrzeuge
Luftrettung: 6 Kräfte zwei Hubschrauber
Stv. Kreisbrandmeister Weber: 1 Fahrzeug
Polizei: 8 Kräfte, 4 Fahrzeuge
Außerdem waren zwei Abschleppwagen und eine Spezialfirma zur Straßenreinigung vor Ort.

Die Einsatzstelle befand sich auf Gemarkung Gottenheim, ist organisatorisch allerdings den Wehren March und Umkirch zugeordnet. Der IKZ-Einsatz (IKZ = Interkommunale Zusammenarbeit) lief aus Feuerwehr-Sicht reibungslos und vorbildlich.