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Einsatzbericht



007 - Mo, 11.02.2019 - Brand 3: Rauchentwicklung, kath. Kirche Neuershausen
Fehleinsatz (BIA) Blinder Alarm = Ursache vorhanden, aber Einsatz nicht erforderlich

Datum Mo, 11.02.2019
Einsatzzeit 22:30 Uhr
Einsatzdauer 00:30 Std.
Fahrzeuge March: Einsatzleitwagen ELW1 (March 1/11)
March: Löschfahrzeug LF 16/12 (March 1/44)
March: Löschfahrzeug LF 8/6 (March 1/42)
March: Gerätewagen Logistik GW-L (March 1/74)
March: Tragkraftspritzenfahrzeug (March 1/47)
March: Mannschaftstransportwagen (March 1/19)


Anrufer sieht aus großer Entfernung Rauch aus Kirchen-Dach aufsteigen

Der zweite Einsatz an diesem Tage war ebenso wieder ein Fehleinsatz: Ein Anwohner aus der Hinterdorfstraße blickte aus dem Fenster seines Dachgeschosses, in Richtung katholische Kirche und sah dort im Bereich des Kirchendachstuhls eine starke Rauchentwicklung. Er war sich sicher, dass es sich bei dieser Rauchentwicklung um Brandrauch handeln müsse und der Dachstuhl ganz sicher Feuer gefangen hatte. Aber statt sich vor Ort ein genaues Bild der Lage zu machen, genügte dem Anwohner der Blick aus dem Fenster um den Notruf zu wählen.
Bei der katholischen Kirche handelt es sich um ein Sonderobjekt, wo im Brandfall unverzüglich ein recht hohes Kräfteaufgebot von Nöten ist. Daher wurde für die Feuerwehr March Gesamtwehralarm und für die Feuerwehr Bötzingen ein Kleinalarm ausgelöst.

Als die ersten Kräfte an der Vincentius-Kirche in der Rathausstraße eintrafen, fiel ihnen sofort der qualmende Kamin auf dem benachbarten Rathaus-Dach auf. Das dieser Kamin-Qualm so deutlich sichtbar war, wurde durch folgende Faktoren begünstigt: 1. Der Rauch quoll vom Rathaus in Richtung Kirche. 2. Die Außentemperatur betrug zum Einsatzzeitpunkt + 2°C bei 98 % Luftfeuchtigkeit, damit war der Qualm ziemlich dicht. 3. Die Kirche wird nachts von zwei großen orange-farbenen Hochleistungs-Scheinwerfern angestrahlt. Damit war der Kamin-Qualm noch deutlicher zu sehen und schimmerte noch dazu leicht orange im Scheinwerfer-Licht. 4. Vom Blickwinkel der Hinterdorfstraße aus gesehen, trat der Kamin-Rauch aus dem Dachstuhl der Kirche empor.

Während sich ein starkes Kräfteaufgebot aus Feuerwehr und Rotem Kreuz in der Rathausstraße sammelte, umrundete einerseits die Einsatzleitung das Kirchengebäude, von wo aber keine Brandrauch-Quelle auszumachen war, und andererseits wurde ein Feuerwehrmann zur Melde-Adresse in die Hinterdorfstraße entsandt, um mit dem Anrufer in Kontakt zu treten, was allerdings nicht gelang. Etwas später trafen dann auch eine Polizeistreife sowie der Einsatzleiter beim Anrufer ein und ließen sich in seinem Dachgeschoss das Fenster zeigen, von wo aus die Entdeckung gemacht wurde. Daraufhin konnte für alle Einsatzkräfte „Einsatzabbruch“ befohlen werden, da es sich um eine optische Täuschung handelte und keine Gefahr bestand.

Das Notruf-Anrufer hin und wieder für sie unerklärliche Entdeckungen machen und diese auch melden, das ist eben so und kann man nicht vermeiden. Aber man kann es als Notruf-Anrufer vermeiden, nach dem ein Notruf abgesetzt wurde, einfach in der warmen und gemütlichen Wohnung zu verbleiben und die Einsatzkräfte sich selbst zu überlassen. Als Anrufer muss man unbedingt auf die Straße gehen, die Einsatzkräfte in Empfang nehmen und sich als Anrufer zu erkennen geben! Und meist schadet es auch nicht, zunächst unerklärlichen Sichtungen erst mal selbst und pro aktiv nachzugehen, bevor man eine große Rettungskette in Gang setzt.
Die Feuerwehren rückten mit 56 Kräften und zehn Fahrzeugen aus, das Rote Kreuz mit neun Kräften und drei Fahrzeugen sowie die Polizei mit einer Streife aus zwei Personen.