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Einsatzbericht



024 - Fr, 20.05.2011 - Zugunglück mit Gefahrgut, Rheintalbahn, Höhe Müllheim
Technische Hilfe (GefG) Gefahrgut-Einsatz

Datum Fr, 20.05.2011
Einsatzzeit 14:53 Uhr
Einsatzdauer 07:07 Std.
Abteilungen Holzhausen, Hugstetten
Fahrzeuge March: Einsatzleitwagen ELW1 (March 1/11)


Güterzug entgleist am Bahnhof Müllheim

Im Bereich des Bahnhofes Müllheim entgleisten an diesem Tag gegen 13.00 Uhr acht Waggons eines aus 25 Waggons bestehenden Güterzuges mit Gefahrgut. Glücklicherweise kamen die entgleisten Waggons ca. 300 Meter vor dem Bahnsteig – auf dem sich etliche Menschen aufhielten – zum Stehen, sodass es weder Tote noch Verletzte zu beklagen gab.

Kurz nach dem Unfall wurden etwa 300 Anwohner und Beschäftigte nahegelegener Betriebe vorsorglich evakuiert, die jedoch am Abend wieder in ihre Häuser zurückkehren konnten, nachdem klar wurde, dass sich in den umgestürzten Kesselwagen keine stark giftigen Chemikalien befanden. Es handelte sich unter anderem um Ethylenglycol, welches sich bei hohen Temperaturen entzünden kann.

Um 14:53 Uhr wurde, aufgrund notwendiger Unterstützung, von der Einsatzleitung der ABC-Zug des Landkreises (mit Standort Ihringen) nachgefordert. Einige Feuerwehrkameraden aus March engagieren sich dort im Rahmen des Katastrophenschutz-Ersatzdienstes und wurden daher ebenfalls alarmiert. Die Kräfte aus March fuhren die Einsatzstelle mit Sondersignal an und unterstützten ihre Einheit beim Aufbauen und Betreiben des Dekontaminationsplatzes und weiterer Maßnahmen.

Die Rheintal-Strecke Karlsruhe-Basel ist eine der am stärksten frequentierten Bahnlinien Deutschlands und eine wichtige Nord-Süd-Achse im europäischen Güterverkehr. Die Sperrung der Trasse konnte erst wieder am Sonntag um 17.25 Uhr teilweise aufgehoben werden, da die entgleisten Waggons erst nach dem vollständigen Auspumpen durch Spezialkräne der Bahn gehoben werden konnten. Auch an den Oberleitungen und den Gleisen kam es zu großen Schäden, sodass aufwändige Reparaturarbeiten notwendig wurden. Es entstand ein Millionenschaden. Über die Ursachen des Unglücks ist noch nichts bekannt, Experten der Eisenbahn-Unfallforschung und des Landeskriminalamtes Baden-Württemberg haben die Ermittlungen aufgenommen.

Der Gesamt-Einsatz dauerte rund 70 Stunden und erforderte den Einsatz von 130 Kräften aus folgenden Organisationen: Die Feuerwehren aus Müllheim, Bad Krozingen, Heitersheim, Badenweiler und Kräfte des ABC-Zugs des Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald (u.a. aus Ihringen und March), der DRK-Rettungsdienst, die DRK Schelleinsatzgruppe Markgräflerland, sämtliche DRK-Ortsverbände des Markgräflerlandes, die THW Ortsgruppen aus Müllheim, Breisach, Freiburg, Emmendingen und Schopfheim, Polizeien des Reviers Müllheim sowie des Bundes (auch mit Hubschraubern) und Spezialkräfte der BASF-Werkfeuerwehr aus Ludwigshafen; außerdem der geschäftsführende Kreisbrandmeister vom zuständigen Landratsamt und der Kreisbrandmeister des Markgräflerlandes.