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Einsatzbericht



066 - Mi, 01.10.2025 - Brand 6: Gebäudebrand, Freiburg-Hochdorf
Brand als Überlandhilfe in fremde Gemeinde

Datum Mi, 01.10.2025
Einsatzzeit 23:25 Uhr
Einsatzdauer 03:49 Std.
Fahrzeuge March: Einsatzleitwagen ELW1 (March 11)


Höchstmögliche Gefahrenabwehrstufe für Freiburgs größtes Brandereignis der Nachkriegsgeschichte

Ausgerechnet am ersten Arbeitstag des designierten Freiburger Feuerwehrkommandanten, Branddirektor Christian Emrich, kam es im Gewerbegebiet Freiburg-Hochdorf zum größten Brandereignis der Freiburger Nachkriegsgeschichte. Um 21:11 Uhr wurden die ersten Einheiten der Feuerwehr, namentlich Löschzug Wachabteilung Berufsfeuerwehr, Löschzug FR-Hochdorf (Abteilung 14), Drehleiter FR-Rieselfeld (Abteilung 05) zu einem Brand 3-Ereignis in das Gewerbegebiet FR-Hochdorf alarmiert. Im weitläufigen Gewerbe-Areal in der Bebelstraße, welches früher unter der Firmenbezeichnung "FORTSCHRITT" bekannt war, wurde kurz zuvor Feuer gemeldet.

Als das erste Löschfahrzeug aus FR-Hochdorf am Objekt eintraf, wurde bereits bei der Eintreffmeldung Feuerschein auf dem Dach gemeldet. Zehn Minuten nach Eintreffen des ersten Löschfahrzeugs wurde die erste Lagemeldung abgesetzt, mit der die Gefahrstufe "Brand-4" ausgerufen wurde. Bereits um 21:34 Uhr erfolgte die Erhöhung auf Stufe "Brand-5" und um 21:53 Uhr die höchste Stufe "Brand-6". Der weitere Verlauf ist durch eine massive Medienberichterstattung hinreichend bekannt. Auch erfahrene Einsatzkräfte sprachen vom größten Feuer, dass sie in ihrem Leben jemals gesehen hatten. Nachfolgend einige Meilensteine dieses größten Einsatzes im Großraum Freiburg seit dem Zweiten Weltkrieg:

01.10.
• 21:55 Uhr: Bezirksbrandmeister wird informiert
• 21:57 Uhr: Alarmierung FF Bötzingen, mit Drehleiter zur Einsatzstelle -- Freiburg hat "nur" fünf Hubrettungsfahrzeuge und brauchte in diesem Bereich dringend Verstärkung.
• 22:39 Uhr: Alarmierung Messeinheit Landkreis (FF Ihringen), die in March Stellung beziehen sollte. Dadurch kam auch die FF March in diesen Einsatz, um den "Abschnitt Messen" insgesamt zu führen.
• 22:55 Uhr: Meldung über Asche-Niederschlag in Umkirch.
• 22:57 Uhr: Warnmeldung über NINA-App an alle Endgeräte im Umkreis von 30 Kilometer
• 23:58 Uhr: Leitender Stadtdirektor Ralf-Jörg Hohloch (Noch-Amtsleiter und -Feuerwehrkommandant) stellte die Außerordentliche Einsatzlage (AEL) fest.

02.10.
• 00:00 Uhr: Undankbarer, aber wichtiger Befehl für FR-Rieselfeld (Abteilung 05) und FR-Kappel (Abteilung 16): Sie sollten ihre Bereitschaft im jeweiligen Gerätehaus auflösen. Da sich bereits alle anderen Abteilungen im Einsatz befanden, stellten Rieselfeld und Kappel die noch einzige vorhandene Reserve für Freiburg dar, die bei Parallel-Einsätzen gebraucht worden wäre.
• 00:31 Uhr: Lagemeldung Einsatzabschnitt Messen: March, Bötzingen, Wasenweiler, Bad Krozingen, Hartheim, Breisach jeweils 0 ppm CO, Umkirch 2 ppm und in Ihringen Asche-Niederschlag.
• 00:41 Uhr: Erstes Material zum Auffangen von Öl auf Gewässer kommt zur Einsatzstelle
• 01:13 Uhr: Ablösung der ersten Kräfte in Vorbereitung
• 01:49 Uhr: Jede Abteilung macht je ein Fahrzeug wieder einsatzklar.
• 02:22 Uhr: An der Einsatzstelle werden ab jetzt (nur) noch vier Löschfahrzeuge benötigt.
• 02:28 Uhr: Einsatzende für FF March
• 05:24 Uhr: Erster Bagger zum Einreißen/Beseitigen von Trümmer kommt zur Einsatzstelle
• 07:40 Uhr: polizeiliche Brandermittlung nimmt Arbeit auf
• 09:10 Uhr: Umweltschutzamt informiert, dass Gewässerverschmutzung auf Marcher Gemarkung zufließt.
• 09:45 Uhr: An Brandstelle weiterhin Glutnester, und aufflammendes Feuer, Gebäude teileinsturzgefährdet
• 09:45 Uhr: Noch vor Ort befindliche Feuerwehr-Kräfte werden erneut durchgetauscht und abgelöst
• 10:20 Uhr: Entwarnung über NINA-App für alle bisher gewarnten Gebiete
• 13:08 Uhr: AEL beendet
• 13:44 Uhr: Komplettes Gebäude mit Baggerschneisen versehen und zugänglich gemacht
• 14:30 Uhr: Praktisch alle Einsatzkräfte auf Rückfahrt, Nachlöscharbeiten beendet, in Kürze: Übergabe Einsatzstelle an Polizei, FR-Tiengen (Abteilung 12) übernimmt Brandsicherheitswache
• 21:02 Uhr: FR-Hochdorf (Abteilung 14) übernimmt Brandsicherheitswache.
• 22:46 Uhr: Mehrere neue Brandherde in Brandruine. In Abständen von mehreren Stunden kommen nun immer wieder neue Feuerwehr-Abteilungen an die Einsatzstelle um andere in der Brandsicherheitswache abzulösen oder auch um diverse Löschmaßnahmen von wieder aufflammenden Gebäudeteilen zu übernehmen. Diese Maßnahmen ziehen sich bis in den Mittag des Folgetags hinein.

03.10.
• 12:27 Uhr: Brandsicherheitswache final beendet, Schlauchleitungen verbleiben noch vor Ort.
• 14:39 Uhr: Über den Tag verteilt erneut einige Kleinbrände in Brandruine, die von unterschiedlichen Abteilungen FF versorgt werden.

04.10.
• 08:13 Uhr: Über den Vormittag verteilt erneut einige Kleinbrände in Brandruine, die von unterschiedlichen Abteilungen FF versorgt werden.
• 14:57 Uhr: Das letzte Feuerwehrfahrzeug (FR-Sankt Georgen, Abteilung 06) wechselt auf Status 2 und beendet den Einsatz nach genau 2 Tagen, 17 Stunden und 46 Minuten.